Am Freitag den 10. November fand das Herbsttreffen des Kulturforums Rainer Winkel statt. Vorab trafen sich die Mitglieder des Vereins und einige Interessierte zur exklusiven Führung durch die Räumlichkeiten im Kloster. Herr Lang vom Freundeskreis Kloster Thierhaupten e.V. war so nett und stand für eine Gästeführung zur Verfügung. Er gab einen Einblick in die Geschichte der Räumlichkeiten und zeigte uns die aktuelle Nutzung.
Heute Kulturforum Rainer Winkel. Vorab eine Führung durch das Kloster Thierhaupten… pic.twitter.com/NBLOE3G0Vd
— Rainer Winkel e.V (@igrwDE) 10. November 2017
Auf der Homepage der Klosterfreunde kann man die Geschichte des ehemaligen Benediktinerklosters Thierhaupten nachlesen. Angeblich wurde es um 750 n. Chr. durch Bayernherzog Tassilo III. gegründet.
Im Norden von Augsburg, am Rande des Lechrains, liegt das Kloster Thierhaupten. […] Über 1000 Jahre wirkten hier, an der Nahtstelle des altbayerisch-schwäbischen Raumes, bis zur Säkularisation 1803 die Söhne des heiligen Benedikt. […]
Nach 180 Jahren privater, gutsherrschaftlicher Nutzung sicherte der Markt Thierhaupten durch Erwerb die in vielen Bereichen ruinöse Klosteranlage und legte damit den Grundstock für die dringend notwendige und umfangreiche Substanzsicherung und Sanierung, die gemeinsam vom Freistaat Bayern, dem Bezirk Schwaben, dem Landkreis Augsburg und der Gemeinde selbst getragen wurde.
Kurzentschlossener Kauf durch die Gemeinde im Jahr 1983…
Anfang der 1980er ging nämlich laut Hr. Lang das Gerücht um, eine Bhagwan-Sekte wolle das Kloster mitsamt dem ganzen Grund auf dem es steht kaufen. Da musste die Gemeinde schnell reagieren. Gemeinderäte der damaligen Mitgliedsgemeinden mussten entscheiden: Kaufen oder nicht Kaufen? Wie man sich vorstellen kann war die entscheidende Gemeinderatssitzung dann ein großes Spektakel… und die Entscheidung fiel denkbar knapp aus: Die Gemeinde Thierhaupten kaufte das marode Ding! Doch dann ging die Arbeit erst los: Aufwändige Restaurierungs- und Sanierungsarbeiten und die Suche nach geeigneten Mietern bereiteten so Einigen schlaflose Nächte…
…alles renoviert und Gottseidank Mieter gefunden!
Die Homepage der Klosterfreunde gibt noch ein paar weitere Infos her:
Mit einem neuen Nutzungskonzept begann gleichsam ein neuer Zeitabschnitt für das historische Baudenkmal.
Neben den vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten für das örtliche Vereinsleben und einer Gastronomie in den Gewölberäumen der früheren Stallungen sind hier vor allem überregionale Einrichtungen untergebracht: eine Schule der Dorf- und Landentwicklung, die Außenstelle Schwaben der Abteilung für Vor- und Frühgeschichte des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege und nicht zuletzt das Bauarchiv mit den Werkstätten für Holz, Mineralien und Nassholzkonservierung. Das Bauarchiv, eine bislang in Bayern und der Bundesrepublik einmalige Einrichtung, hat die Sammlung und Erforschung historischer Baukonstruktionen und Ausstattungsteile zum Ziel. In der Denkmalpflege tätige Handwerker erfahren in den Werkstätten eine fachgerechte Fortbildung in der Technik des Reparierens.
Der Bezirk Schwaben ist Träger der Einrichtung, das Landesamt für Denkmalpflege stellt das notwenige Fachpersonal.Mit dem Erwerb des Klosters durch die Gemeinde entstand 1983 auch der Freundeskreis Kloster Thierhaupten, der sich als Förderverein mit seinen rund 350 Mitgliedern vor allem um die Geschichte und Kultur seines Klosters kümmert.
Die Mitglieder der IG Rainer Winkel hatten auf jeden Fall ihre Freude bei der Führung und am kurzweiligen Erzählstil des Gästeführers und genossen die Blicke hinter die Kulissen… Dankschee, sowos gibt’s net alle Dog‘ zum sehn’g!
Kloster Thierhaupten. Im Bauarchiv des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege. pic.twitter.com/wGtvRn4lo4
— Rainer Winkel e.V (@igrwDE) 13. November 2017
Hallo 🙋 Markus, dees hosch gaaaaaaaaaaaaaaaanz guad gmacht! Dees war ganz bestimmt a vui Arbeit! Aba es hot se rentiert. A wunderbarer Artikel, sehr informativ und aussagekräftig! Wer dabei waar, kann die Führung nochmals an sich vorbeiziehen lassen. DANKE für Dei Arbeit! VG da HARRY
Für mich ist es im Roaner Winkl noch viel zu wenig bekannt, welch kulturelles Kleinod wir mit dem Thierhauptener Kloster in der Region haben. Mit dem Bauarchiv, der SDL und der Gastronomie/Vereinsnutzung hat der Markt Thierhaupten eine sehr gute Mischung gefunden. Man sollte dem ehemaligen Bürgermeister Fritz Hölzl noch heute sehr dankbar sein, dass er damals diese mutige Entscheidung mit dem Gemeinderat für den Kauf getroffen hat! Übrigends mei Vadder verzeut (erzählt) no heid ganz vui wis er ois Maurer beim Ludl bei d´Renovierung mitgarbad hod…
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